Als Pflegefachkraft im Seniorenhaus Thulbatal:

Die letzten Tage durfte ich im Seniorenhaus Thulbatal den Beruf des examinierten Altenpflegers kennenlernen. Das Pflegeteam dort hat mich total beeindruckt. Der Beruf ist wirklich nichts für schwache Nerven, denn die Pfleger und Pflegerinnen sind oft mit Schicksalen und Todesfällen konfrontiert. Damit muss man umgehen können.
Ich finde, die Angestellten des Seniorenhaus Thulbatal leisten einen unfassbar guten Job und schaffen den Bewohnern damit ein schönes, liebesvolles und altersgerechtes Zuhause.

Mir ist während meines Aufenthalts der offene und respektvolle Umgang der Pfleger untereinander sowie mit den Bewohnern aufgefallen. Auch traurige Themen wie Todesfälle werden im Team besprochen und den Heimbewohnern offen kommuniziert, sodass die Möglichkeit besteht sich darüber auszutauschen.
Mit viel Wertschätzung und Geduld wird jeder Bewohner hier gepflegt. Einsam und ohne Ansprache in den Zimmern sitzt niemand, denn es gibt Ausflüge, Gruppenveranstaltungen und sogar Feste für die Pflegebedürftigen.

Ich durfte die tägliche Betreuungsrunde um 10 Uhr begleiten und war fasziniert, wie super die Betreuer mit den Menschen umgehen und versuchen, auf jeden einzelnen einzugehen und ihn zu fördern.

Dennoch: Für mich wäre dieser Beruf eher nichts, da ich einfach nicht der Mensch bin, der Blut sehen oder mit viel Körperkontakt umgehen kann. Das tut mir einerseits leid, da der Beruf des Altenpflegers wirklich notwendig ist – immerhin werden wir alle alt und sind irgendwann auf Hilfe angewiesen. Aber ich muss andererseits auch sagen, dass ich die Schicksale und schweren Erkrankungen auf Dauer psychisch nicht verkraften könnte.
Man muss den Hut vor denjenigen ziehen, die den Beruf der Pflegehilfskraft oder des examinierten Altenpflegers ausüben. Das ist wirklich kein einfacher Job. Ich finde es sehr schade, dass heutzutage recht wenige Jugendliche diesen Beruf erlernen möchten. Natürlich ist es schwer, aber es gibt auch sehr viele schöne, bereichernde Momente. Darum empfehle ich allen, die diesen Beruf kennenlernen möchten, ein Praktikum zu machen. Jährlich stellt das Seniorenheim Thulbatal zwei Auszubildende zur Pflegefachkraft ein. Auch Praktikanten werden sehr gerne und mit offenen Armen empfangen. Ebenfalls werden ständig Pflegehelfer gesucht.

Berufe – Check: examinierte Altenpflegerin

• Was macht man hier? 
  Ich habe vor allem in der Betreuung mitgeholfen. Es gibt viele gesetzliche Vorschriften, die in solchen Heimen beachtet werden müssen. Im Seniorenhaus Thulbatal wird sehr darauf geachtet, diese Gesetze einzuhalten und sogar noch mehr als das „Pflichtprogramm“ anzubieten. Daher findet jeden Vormittag eine Gruppenbetreuung statt. Am Nachmittag werden Einzelbetreuungen durchgeführt. Dabei wird einerseits darauf geachtet, dass die Bewohner sich ein bisschen bewegen, seien es auch nur kleine Bewegungen. Andererseits wird auch immer wieder mal ein Spiel gespielt oder aus der Zeitung vorgelesen, sodass die Bewohner nicht nur körperlich, sondern auch psychisch gefördert werden. Oft wollen die Hausbewohner sich auch einfach nur unterhalten. Zum allgemeinen Pflegeberuf gehört ebenfalls die Unterstützung beim Aufstehen, das Anziehen und Waschen der Bewohner. Dabei habe ich gelernt, dass man auch mal die Hände in die Hosentaschen stecken darf. Das hört sich zunächst etwas komisch an, macht aber durchaus Sinn. Die Leute sollen so animiert werden, soweit wie möglich selbst zurechtzukommen. Deswegen haben die Pfleger und Pflegerinnen ein Auge auf das, was der Patient noch selbstständig kann, und unterstützen ihn dort, wo er Hilfe benötigt.
• Wer hat hier Spaß und Erfolg?
  Altenpflegerin und des Altenpflegers ist aus meiner Sicht kein Beruf, sondern vor allem eine Berufung. Für Menschen, die großes Interesse an Medizin und der Arbeit mit Menschen haben und es sich nicht vorstellen können im Büro zu sitzen, ist dieser Beruf perfekt. Hier lernt man unglaublich viel über Krankheitsbilder und auch, wie man in einem Notfall agiert.
• Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
  Bevor man die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger antreten kann, muss man den Realschulabschluss in der Tasche oder den M-Zweig abgeschlossen haben. Danach kann die dreijährige Ausbildung angestrebt werden. Bei dieser ist der Fokus stark auf medizinische Themen gerichtet. Neben der Arbeit im Altenheim steht auch Unterricht in der Berufsschule an. Zusätzlich müssen auch zwei Praktika in der Betreuung und im ambulanten Pflegedienst abgeleistet werden. Die Ausbildung ist sehr vielseitig, man ist ständig auf den Beinen. Daher sollte man sich gerne bewegen, wenn man diesen Beruf wählt.
• Meine Highlights!
  Ich war in den letzten Tagen total von den Persönlichkeiten, die ich im Seniorenhaus Thulbatal kennen gelernt habe, beeindruckt. Dadurch, dass man als Team viele Schicksale gemeinsam verarbeiten muss, herrscht hier eine sehr familiäre Stimmung. Auch die Pflegerinnen, deren Arbeitstag ich begleiten durfte, waren klasse. Ich habe großen Respekt vor dem, was sie in ihrem Beruf leisten.
• Wie kann ich mich weiterentwickeln?
  Als Pflegefachkraft stehen einem sämtliche Türen offen. Seien es Weiterbildungen wie beispielsweise zum Wundexperten oder zu einer Gerontofachkraft. Auch studieren ist kein Problem. Der Studiengang Pflegemanagement wäre nach dieser Ausbildung eine perfekte Weiterbildung.

Zum Unternehmen: http://www.seniorenhaus-thulbatal.de/