Als Straßenwärter im Außendienst:

Die Straßenmeisterei Hammelburg ist nicht, wie der Name glauben lässt, die Straßenmeisterei der Stadt Hammelburg, sondern untersteht dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt. Ihr Tätigkeitsbereich erstreckt sich über den gesamten Landkreis Bad Kissingen. Also genauso wie bei mir. 🙂 Nur, dass die Straßenmeisterei feste Aufgaben hat. Dazu gehören Straßeninstandhaltung, Entwässerung und im Winter Räum- und Streudienst auf sämtlichen Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Bad Kissingen. Um sich einmal diese Dimension vorstellen zu können: Das sind über 300 km Straße – einfach, versteht sich. Da die Straßenmeisterei aber für beide Straßenseiten zuständig ist, summiert sich die zu betreuende Strecke auf über 600 km.

Dieses Streckennetz von nur einem Stützpunkt aus zu betreuen wäre bei den zahlreichen Aufgaben und v.a. im Winter und beim Streudienst aber so gut wie unmöglich. Deshalb unterstehen der Straßenmeisterei Hammelburg noch zwei kleine, aber gut ausgerüstete Außenstellen in Bad Brückenau und Münnerstadt, damit alle Ecken des Landkreises abgedeckt und schnell erreicht werden können.

Berufe – Check: Streckenwart

• Was macht man hier?
  

  Auch wenn gerade (noch) Sommer ist, sind die Hallen der Straßenmeistererei schon mit ca. 800 Tonnen Streusalz gefüllt, um für einen spontanen Wintereinbruch gerüstet zu sein.

  Die Angestellten der Straßenmeisterei sorgen dafür, dass unsere Straßen immer top in Schuss sind. Ausbesserung von Schlaglöchern, Beschädigungen in der Fahrbahn und im Entwässerungssystem reparieren, Austauschen und Aufstellen von Verkehrsschildern und Leitpfosten oder Sichtkontrollen an Brücken und anderen Bauwerken im Straßenbereich gehören zum Arbeitsalltag. Die Aufgaben der Straßenmeisterei sind also überaus vielfältig. Dazu kommt in den Wintermonaten der Streu- und Räumdienst. Aber der Zuständigkeitsbereich der Straßenmeister endet nicht einfach jenseits des Asphalts. Denn auch die Grünpflege am Seitenstreifen oder das Zurechtstutzen von in die Fahrbahn ragenden Ästen gehört zu den Aufgaben dazu, und einmal im Jahr gibt es eine große Müllsammelaktion am Straßenrand und auf Parkplätzen. Ebenso kann die Straßenmeisterei auch Straßensperrungen veranlassen, z. B. nach einem Unfall. Die Absicherung der Unfallstelle können zwar auch andere übernehmen, z. B. Ersthelfer, Polizei oder Feuerwehr. Das letzte Wort bei einer länger andauernden Sperrung hat aber die Straßenmeisterei.

• Wer hat hier Spaß und Erfolg?
  Spaß hat hier jeder, dem es nichts ausmacht bei Wind und Wetter draußen unterwegs zu sein und der gerne körperlich arbeiten und viel im Landkreis rumkommen möchte. Außerdem sollte einem der Bereitschaftsdienst (auch am Wochenende und nachts) nichts ausmachen und man sollte bereit sein im Team zu arbeiten. Der Bereitschaftdienst ist aber so zu verstehen, dass man sich ganz normal zu Hause oder in der Nähe aufhalten darf und  ausrückt, wenn man alarmiert wird. Man darf sich das so ähnlich vorstellen, wie wenn die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zum Einsatz gerufen werden.
• Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
  Auf alle Fälle sollte man ein grobes Maschinenverständnis besitzen. Denn zur Arbeit des Streckenwarts gehört auch die Pflege und Wartung der für die Arbeit erforderlichen Geräte. Das lernt man zwar alles während der Ausbildung, Vorkenntnisse können aber trotzdem von Vorteil sein. Ebenso sollte man kein Problem mit Hitze, Nässe und Kälte haben, da man eigentlich ständig bei Wind und Wetter draußen unterwegs ist. Zustätzlich braucht es eine gewisse Fitness und Kraft in den Armen. Ich hab zwar keine, aber ich hab die 3 Tage trotzdem ganz gut überstanden.
  

  Schmutzempfindlich sollte man auch nicht sein. Denn auf der Baustelle lautet die Devise anpacken.

  Was noch ganz besonders wichtig ist, da man sich während der Arbeit im ständigen Gefahrenbereich des laufenden Verkehrs befindet, ist, dass man ständig mit offenen Augen durchs Leben geht. Hier gilt die Devise: Lieber einmal zu viel geschaut, als einmal zu wenig…Man sollte aber auch relativ gut mit Anhänger und Transporter fahren können, da das die üblichen Arbeitsfahrzeuge der Straßenmeisterei sind. Dass man dafür einen LKW-Führerschein braucht, ist kein Problem, der ist nämlich Teil der Ausbildung. Und das mit dem Anhänger ist reine Übungssache.

• Wie kann ich mich weiterentwickeln?
  Um sich im Beruf des Streckenwarts weiterzubilden, kann man die Techniker-Prüfung  ablegen und zum Straßenmeister aufsteigen. Aber Vorsicht, der Begriff „Meister“ in Straßenmeister hat nichts mit dem aus dem Handwerk bekannten Meister zu tun. Auch wenn man es am Anfang vielleicht denkt.
• Meine Highlights!
  Zu meinem absoluten Highlights in den 3 Tagen bei der Straßenmeisterei zählte definitiv das Reparieren eines defekten Kanalschachts und die Säuberung der Kanalschächte entlang der St2293 zwischen Hammelburg und Diebach, sowie am Lagerberg und im Lager Hammelburg. Da sieht man dann zum ersten Mal, wie es unter den schweren gusseisernen Kanaldeckeln aussieht, und wie wichtig die regelmäßige Überprüfung und Säuberung ist. Und nachdem ich miterleben durfte, wie langwierig alleine die Schachtsanierung ist, stellte ich mir die Frage, wie lange es wohl gedauert haben muss und v.a. wie viele fleißige Arbeiterhände da am Werk gewesen sein müssen, um diese gewaltige unterirdische Infrastruktur aufzubauen. Die Antwort auf diese Frage habe ich zwar nicht, dafür wurde mir aber mal wieder bewusst, was es für elementare Sachen gibt, die unser Leben unglaublich bereichern und über die wir uns im Alltag gar keine Gedanken machen. Und Gott sei Dank auch keine zu machen brauchen, denn das Team der Straßenmeisterei Hammelburg macht jeden Tag aufs Neue einen super Job, um unsere Straßeninfrastruktur in Schuss zu halten.

Zum Unternehmen: https://www.stbasw.bayern.de