Eine kleine Zeitreise in der Synagoge in Maßbach:
Ich lebe nun schon seit 23 Jahren im Landkreis Bad Kissingen. Eigentlich hatte ich immer das Gefühl, mich ziemlich gut in meiner Heimat auszukennen. Aber in den letzten 10 Wochen des JobBlogger-Projekts habe ich gemerkt, dass es hier noch wahnsinnig viel zu lernen und zu entdecken gibt. Auch jetzt wurde ich wieder überrascht, denn ich durfte die Synagoge in Maßbach besuchen. Ich muss zugeben: Erstens wusste ich schon gar nicht, dass es in Maßbach eine Synagoge gibt, die man besichtigen kann. Und zweitens wusste ich nicht, dass wir in Unterfranken, und auch im Landkreis Bad Kissingen, eine so ausgeprägte jüdische Vergangenheit haben.
Die Geschichte der Synagoge von Maßbach ist extrem interessant. Anfangs, erfuhr ich, wusste keiner so wirklich, dass Maßbach überhaupt eine Synagoge hatte. Alles fing mit dem Bild eines Mädchens an und endete in einer großen Entdeckung alter, religiöser und jüdischer Schriftstücke und Gegenstände. Gefunden wurden diese erst im Jahr 2010 auf dem Dachboden der Synagoge.
Herr Klaus Bub hat sich der Funde angenommen und die jüdische Geschichte Maßbachs aufgearbeitet. Er ist auch derjenige, der mich durch die Synagoge geführt hat.
Die Synagoge in Maßbach ist von außen nicht als solche zu erkennen, da sie in der Kriegszeit komplett in ein altes Haus integriert wurde. Der Holocaust in Deutschland hat leider auch in ländlichen Gegenden wie Maßbach einiges an Spuren hinterlassen.
Bei einer Führung kann man einen Blick in die noch erhaltenen Räume der Synagoge werfen und die vielen Fotos und Funde betrachten. Auch die Geschichten der einzelnen jüdischen Familien, die früher in Maßbach lebten, werden erzählt und viele jüdische Bräuche und Feiertage, von Schabbat über Pessach bis zu Chanukka, erklärt. Wenn Klaus Bub voll Begeisterung berichtet, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn die Geschichten ziehen einen einfach in den Bann.
Ich muss sagen: Es war total interessant und bewegend. Die jüdische Geschichte Maßbachs auf diese Art und Weise neu zu entdecken, war etwas besonderes für mich – ich habe mich fast ein bisschen wie ein Schulkind gefühlt. Die Maßbacher Synagoge ist wirklich einen Besuch wert!
Wer noch mehr über die Maßbacher Synagoge und deren Geschichte erfahren will, dem kann ich auch ein Buch empfehlen, das auf einer wahren Begebenheit beruht. Eine der Hauptfiguren in „Der Jude und das Mädchen“, Leo Katzenberger, kam nämlich aus Maßbach. Die Geschichte handelt von einem Juden und einer jungen Fotografin aus Nürnberg und erzählt von der verbotenen Freundschaft der beiden während des Nationalsozialismus. („Der Jude und das Mädchen“, von Christiane Kohl)
Zur Freizeitaktivität: https://www.massbach.de/tourismus/sehenswuerdigkeiten/synagoge/index.html
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