Ein Leben als Landwirt, mit Trecker fahren, großen Maschinen und vielen Tieren. Mal ganz ehrlich, welcher Junge hat davon noch nie geträumt? Für mich ging dieser Traum jetzt in Erfüllung, und zwar auf dem Hof der Grundhof GbR in Breitenbach. 3 Tage durfte ich dort verbringen und beim Füttern, Ausmisten, Ernten und Melken mit anpacken und dabei einiges über die Landwirtschaft und den Beruf des Landwirts bzw. der Landwirtin lernen.
Der Grundhof ist ein Betrieb, der gemeinsam von den beiden Familien Klüber und Kleinhenz bewirtschaftet wird und sich auf die Milchviehhaltung mit Futterproduktion spezialisiert hat.
120 Milchkühe hat der Betrieb im großzügigen Laufstall mit Liegeboxen und tierfreundlichen Gummimatten die zwischen 2500 und 5000 Liter Milch pro Tag geben. Der Großteil der Milch wird dann pasteurisiert, abgeholt, zu Käse weiterverarbeitet und landet schließlich in den Supermarktregalen. Ein kleiner Teil bleibt aber in der Region und wird vom Grundhof unter dem Namen Rhöner Frische als Frischmilch oder als leckerer Shake in verschiedenen Geschmacksrichtungen vermarktet. Wo ihr die bekommen könnt? Fans der Frische und Nachhaltigkeit aufgepasst! Die Milch gibt’s 24/7 an den Milchautomaten am Rewe Bad Brückenau und am E-Center Bad Kissingen. Wenn ihr mal vorbei kommt probiert es doch mal aus ;). Und fürs gute Gewissen: Die Transportwege sind kurz und zum Befüllen könnt ihr eure eigenen Gefäße mitnehmen. Und da bei der Fütterung auch komplett auf Soja verzichtet wird, unterstützt ihr auch nicht die Regenwaldabholzung zur Acker- und Weidelandgewinnung im Amazonas. Zumindest nicht beim Milchkauf…
Aber genug Greenwashing an dieser Stelle. Auf alle Fälle bekommt ihr nämlich ein super leckeres und frisches Endprodukt. Dafür werden die Tiere zweimal täglich gemolken. Zurzeit geht das noch ganz traditionell mit Melkstand und Melkmaschine, aber auch in der Landwirtschaft hält die Digitalisierung Einzug, und so werden die alten Anlagen schon bald durch hochmoderne Melkroboter ersetzt, die die Tiere anhand eines Trackers am Halsband erkennen und automatisch melken, wenn sie den Melkstand von alleine betreten und noch nicht an der Reihe waren.
Schädlingsbefall diagnostiziert und behandelt werden. Aber auch in der Tierhaltung ist es mit Melken und Füttern nicht getan. Man muss auch immer ein Auge auf das Verhalten der Tiere haben, um mögliche Verletzungen und Krankheiten zu erkennen. Auch das Futter für die Kühe muss individuell zusammengestellt werden. Dafür werden die Einzelbestandteile des Futters (z.B. Maissilage, Schrot, Biertrever etc.) auf ihre Nährstoffe hin analysiert und von einem Fachberater in Zusammenarbeit mit dem Landwirt so kombiniert, dass damit eine möglichst große Menge hochqualitative Milch produziert werden kann. Das Wohl der Kuh steht hierbei aber stets im Vordergrund. Aber die Landwirtschaft hat auch eine große ökologische Verantwortung und es ist ihre Aufgabe, mit den ihr zur Verfügung stehenden Flächen so zu wirtschaften, dass der Natur mit der man im Einklang lebt, keine gravierenden Schäden zugefügt werden.
Ihr seht schon, die Tätigkeiten und Aufgaben des Landwirts bzw. der Landwirtin sind umfassend und auch wenn die Technik den Arbeitsalltag erheblich erleichtert und manche Aufgaben vielleicht sogar ganz übernimmt, Stichwort Melkroboter, die abschließende Kontrolle wird immer bleiben, denn die Technik, so fortschrittlich und hoch entwickelt sie auch ist, kann den Mensch nie ganz ersetzten.
Spaß hat hier jeder, der gerne vielseitig arbeitet, und auch ein Faible für die Landwirtschaft hat. Denn Landwirt ist nicht gleich Landwirt. Das Tätigkeitsfeld ist weit gefächert und total unterschiedlich. Es gibt die Bereiche Feldwirtschaft, Tierhaltung, Tierhaltung mit Ackerbau zur Futtergewinnung und und und. Je nachdem auf was man sich spezialisiert, hat man total viele Möglichkeiten sich zu entfalten. Zum Erfolgsgeheimnis gehört auf jeden Fall Teamarbeit und Hilfsbereitschaft, denn alleine wäre man z.B. bei der Ernte total aufgeschmissen. Um als Landwirt/in Spaß zu haben sollte man nichts gegen frühes Aufstehen haben und nicht allergisch sein auf Dreck ;-). Vor allem letzteres gehört zum Hofleben dazu. Die Arbeitstage können vor allem während der Ernte auch gerne mal ein wenig länger werden. Dafür sieht man am Ende des Tages aber was man geschafft hat und kann stolz auf seine Arbeit sein. Auf Freizeit und Urlaub muss man aber deshalb trotzdem nicht verzichten. Nurim Sommer, wenn die Ernte reingeholt wird, sieht’s damit eher schlecht aus.
Zu den persönlichen Voraussetzungen, um als Landwirt/in erfolgreich zu sein gehört auf alle Fälle eine Portion Geduld. Denn als Landwirt arbeitet man im Einklang mit der Natur. Und die folgt ihren eigenen Gesetzen. Es gehört zwar auch ein bisschen Glück dazu, aber man muss schon vorausschauend planen können, um beispielsweise den Eigenheiten der Natur und des Klimas mit der richtigen Saat-Wahl besser entgegen treten zu können. Berührungsängste mit Tieren und Schmutz sollte man übrigens nicht haben.
Meine Highlights!
Nach meinen 3 Tagen auf dem Bauernhof hab ich ein komplett neues, positives Bild von der konventionellen Landwirtschaft bekommen.
Ich hatte auf jeden Fall eine echt schöne Woche auf dem Bauernhof, und durfte sogar auch mal ein bisschen Bulldog fahren.
Jedem, der sich für die Landwirtschaft interessiert rate ich, sich selbst mal ein Bild zu machen. Viele Betriebe sind da inzwischen ziemlich aufgeschlossen.
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