Ich habe euch ja bereits mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten vorgestellt, bei denen man sich bei uns im Landkreis aktiv einbringen und engagieren kann. Heute möchte ich euch ein Ehrenamt vorstellen, das sich vor allem an Menschen mit Hund richtet. Nämlich die ehrenamtliche Tätigkeit als Hundeführer bei der Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuz.

Zugegeben, ich habe zuvor nicht gewusst, dass wir hier im Landkreis Bad Kissingen eine Rettungshundestaffel haben. Deshalb war ich umso gespannter, als ich die Einladung erhiel, beim Training mit dabei zu sein, um mich von den Hunden finden und retten zu lassen.

Die Mitglieder der Rettungshundestaffel treffen sich regelmäßig für mehrere Stunden an wechselnden Orten im Landkreis zum gemeinsamen Training. Weil man als Außenstehender von der Tätigkeit und den Trainings so gut wie nichts mitbekommt, werde ich euch jetzt ein bisschen was darüber erzählen und euch sagen, was es alles braucht, um bei der Hundestaffel erfolgreich mit machen zu können.

• Was macht man hier? 
  Die Aufgabe der Rettungshundestaffel ist primär die Suche von vermissten Personen im Auftrag der Polizei in einem eingegrenzten Suchgebiet. Der Einsatz beschränkt sich aber ausschließlich auf die Suche von Senioren, Verletzten und suizidgefährdeten Personen. Straftäter oder zur Fahndung ausgeschriebene Personen fallen nicht ins Einsatzgebiet der Ehrenamtlichen. Da muss dann die Polizei selbst ran. Wenn ein konkreter Fall vorliegt, wird die Hundestaffel verständigt und rückt aus. Quasi wie die Freiwillige Feuerwehr – nur anders. Die Suche läuft folgendermaßen ab: Die Hunde werden von der Leine gelassen, und spüren die Vermissten durch Witterung auf. Wenn der Hund bei der Suche erfolgreich war, setzt er sich hin und bellt (Video). Dadurch gibt er dem Hundeführer zu verstehen, wo er sich befindet. Anschließend ist es die Aufgabe des Hundeführers, den Gefundenen zu betreuen und erste Hilfe zu leisten.

• Wer hat hier Spaß und Erfolg?
  Spaß hat hier jeder, der gerne bei Wind und Wetter draußen unterwegs ist, viel Zeit mit seinem Hund und anderen Hundebesitzern verbringen möchte und die Courage besitzt, Menschen in Notsituationen zu helfen. Manchmal wird man auch am späten Abend zu einem Einsatz gerufen, der dann bis in die Nacht hinein dauert. Das sollte kein Problem darstellen.
• Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
  Um dabei zu sein zu können, braucht man zuerst einmal einen Hund, sowie den Willen und die Zeit, um zu allen wöchentlichen Trainings zu kommen – bei Wind und Wetter wohlgemerkt. Ein gutes Verhältnis zum Tier und ein vertrauensvoller Umgang sind auch besonders wichtig. Zum Hund: Der muss noch nicht mal irgendwelche speziellen Tricks drauf haben, man kann ihn von klein auf mit zum Training nehmen und ihn dabei (neben der Hundeschule) spielerisch trainieren. Er sollte aber bereits an den Menschen/Besitzer gewöhnt sein und auch kein generelles Problem mit Artgenossen haben, da die Hunde fürs Training von der Leine gelassen werden.
  

  Ich hatte auf jeden Fall großen Spaß, mich für die Hunde im Wald zu verstecken, auch wenn die Hunde mich immer sofort fanden…

Bevor man aber mit zum Einsatz darf, müssen Besitzer und Hund erst mal eine Reihe von Prüfungen bestehen, um sicher zu gehen, dass sowohl Hundeführer als auch Hund für den Einsatz qualifiziert und bereit sind. Abgeprüft wird das Verhalten in einem Situationstraining sowie das Unterordnungsverhalten (Sitz, Platz etc.) Denn der Hintergrund der Hundestaffel ist ein sehr ernster. Häufig geht es bei den Missionen um Menschenleben. Da dürfen sich weder Hundeführer noch Hund Fehler erlauben…

Zwei Mal pro Woche wird fleißig mit den Hunden trainiert, um sie auf Einsatz und Prüfung vorzubereiten. Donnerstagabend und Sonntagvormittag sind die üblichen Termine dafür.  Kontaktinfos gibt’s auf der folgenden Website: http://www.rhs-badkissingen.de/kontakt.html

Zur Website: http://www.rhs-badkissingen.de